Ewald Balser

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Büste von Ewald Balser

Ewald Balser (* 5. Oktober 1898 in Elberfeld (heute zu Wuppertal); † 17. April 1978 in Wien) war ein deutscher Schauspieler.

Grabmal von Ewald Balser auf dem Neustifter Friedhof

Er war das jüngste von elf Kindern des Maurers Wilhelm Balser und seiner Ehefrau Mathilde, geborene Lohe. Balser erlernte ursprünglich den Beruf des Goldschmieds an der Elberfelder Kunstgewerbeschule und war von 1916 bis zu seiner Verwundung 1917 Kriegsteilnehmer.

Nach Kriegsende arbeitete er in seinem erlernten Beruf, nahm daneben aber auch Schauspielunterricht und übernahm kleinere Rollen an den Vereinigten Theatern von Elberfeld-Barmen. So debütierte Balser 1919 am Stadttheater Elberfeld als Odoardo in Emilia Galotti. 1923 engagierte ihn das Basler Stadttheater. Doch schon im Folgejahr wechselte er an das Düsseldorfer Stadttheater, wo er in der Titelrolle des Faust debütierte. Louise Dumont war von seinem Spiel in Bertolt Brechts Mann ist Mann so sehr beeindruckt, dass sie ihn an das Düsseldorfer Schauspielhaus holte. Darüber hinaus absolvierte er Gastspiele am Deutschen Theater Berlin sowie bei der Volksbühne Berlin, in Köln, Darmstadt und Heidelberg. 1921 bis 1928 wirkte er an den Münchner Kammerspielen, ab 1928 am Wiener Burgtheater, wo er vor allem Heldenrollen verkörperte. Gastspiele führten ihn unter anderem zu den Salzburger Festspielen. 1933 wechselte er nach Berlin, wo er dem Ensemble der Volksbühne und ab 1935 des Deutschen Theaters angehörte. Balser wurde auf der Gottbegnadeten-Liste von Reichspropagandaminister Goebbels als wichtiger Künstler des NS-Staats aufgeführt.[1]

Im Jahr 1935 drehte er seinen ersten Film, Jana, das Mädchen aus dem Böhmerwald. Er fand sein Betätigungsfeld vorwiegend als ernste Gestalt in Filmdramen, wo er Ärzte, Priester, Bischöfe, Künstler und andere Respektspersonen darstellte. Zunehmend machte er sich einen Namen in Rollen bedeutender historischer Persönlichkeiten wie Rembrandt van Rijn in Rembrandt (1942), Ferdinand Sauerbruch in Sauerbruch – Das war mein Leben (1954) oder Beethoven in Eroica (1949) und erneut in Das Dreimäderlhaus (1958).

Bei der Wiedereröffnung des Burgtheaters nach dem Zweiten Weltkrieg spielte er die Rolle von Primislaus Ottokar in Franz Grillparzers König Ottokars Glück und Ende. Er war auch als erster Jedermann bei den Salzburger Festspielen nach der Niederschlagung des Nationalsozialismus zu sehen. Ab den 1960er Jahren konzentrierte er sich wieder vor allem auf das Theater. Im Jahr 1963 wurde er Ehrenmitglied des Burgtheaters.

Balsers erste Ehefrau war die Schauspielerin Vera Balser-Eberle. Ab 1950 war er mit Ernestine Bauer verheiratet, der Mutter seiner Tochter Evelyn. Er brach 1976 während einer Vorstellung zusammen und starb im April 1978 an Krebs. Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Neustifter Friedhof (Gruppe E, Reihe 1, Nummer 1).[2] Im Jahr 1982 wurde in Wien-Liesing (23. Bezirk) die Ewald-Balser-Gasse nach ihm benannt.

  • Ursula Cerha: Ewald Balser (1898–1978). Theater, das berührt, verführt und verändert. Böhlau, Wien 2004.
  • Ingrun Spazier (ISP): Ewald Balser – Schauspieler. In: CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film, Lieferung 34, 2000.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 235 f.
Commons: Ewald Balser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ernst Klee: Kulturlexikon zum Dritten Reich. ISBN 978-3-596-17153-8, S. 27.
  2. Lebenslauf und Grab von Ewald Balser (knerger.de)
  3. ARD-Hörspieldatenbank
  4. Wiener Rathauskorrespondenz, 10. Dezember 1952, Blatt 1937
  5. Wiener Rathauskorrespondenz, 13. Dezember 1952, Blatt 1966
  6. a b Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,6 MB)